Portrait

Portraits von Künstler in ihren Ateliers, mit ihrer Kunst, Musiker in ihren Studios, Kuratoren in Ausstellungen. Räume erzählen Geschichten. Kreative zu portraitieren ist meine Leidenschaft. In meinen freien Projekten beschäftige ich mich mit alternativen Lebenskonzepten, nachhaltigen Themen und erzähle Geschichten von Menschen. Darüber hinaus unterstütze ich Freiberufler und Selbstständige mit ausdrucksstarken Businessportraits.

“Mein ganzes Herz gehört dem Künstlerportrait” – Interview über meine Arbeit als Portraitfotografin

In diesem Interview lernen wir Saskia Uppenkamp kennen, eine brillante Porträtfotografin, die in Berlin, Deutschland, lebt. In diesem Interview erfahren wir, wie sie zur Fotografin wurde, wie sie ihre Kunst und ihre Karriere sieht und wie sie mit den Motiven auf ihren Fotos arbeitet!

Was hat Dich dazu bewegt, Fotografin zu werden?

Seit meiner Jugend, bin ich von Bildern fasziniert, habe mich aber nicht sofort für die Fotografie entschieden. Als ich die Schule abschloss, war mein Plan, Kamera zu studieren, um Dokumentarfilmerin zu werden. Um mich an einer Filmhochschule zu bewerben, war ein Praktikum obligatorisch, also arbeitete ich ein Jahr lang in Köln bei einem Filmgeräteverleih, der große Werbeproduktionen mit Equipment ausstattete. Danach bekam ich meinen ersten Job als zweite Kameraassistentin bei einer deutschen Filmproduktion. In den nächsten zehn Jahren habe ich mich hochgearbeitet, bis hin zur ersten Kameraassistentin und Operator. Meine Studienpläne habe ich vor lauter Arbeit irgendwie aus den Augen verloren.

Die Idee, zur Fotografie zu wechseln, kam in mir auf, weil ich mich in meinem Job gelangweilt habe. Bei Filmen war ich für die gesamte Kameratechnik zuständig, durfte in den letzten Jahren auch die Kamera nach den Vorstellungen des Kameramanns schwenken, aber eigentlich wollte ich unbedingt meine eigenen Bilder machen.

Mit 27 kaufte ich eine alte digitale Spiegelreflexkamera von einer Fotografin am Set und begann zu fotografieren. Als ich 30 Jahre wurde, beschloss ich, zur Fotografie zu wechseln und etwas zu studieren, das mich wirklich interessierte. Kamerafrau kam für mich nicht mehr infrage, aus verschiedenen Gründen, aber vor allem, weil mich die Inhalte der meisten Filme, die in Deutschland zu der Zeit produziert wurden, nicht interessierte.

Ich bewarb mich an einer Fotoschule in Berlin. Die beiden Dozenten, denen ich beim Vorstellungsgespräch meine Mappe zeigen musste, sagten mir, dass alle Bilder, die ich darin hatte, von zehn verschiedenen Fotografen hätten gemacht sein können. Ich war damals nicht auf Portraits spezialisiert und hatte keinen bestimmten Stil. Ich hatte eine kunterbunte Sammlung, die von Landschaften bis zu Portraits reichte. Sie haben mich trotzdem genommen. Als ich mich bewarb, interessierte ich mich zunächst für den Bereich Fotojournalismus. Im Laufe des Studiums, begann ich mich mehr und mehr auf Portraits zu konzentrieren, und für meinen Abschluss erstellte ich ein Portfolio hauptsächlich mit Künstlerportraits, die die Grundlage für meine heutige Arbeit bilden.

Welchen Teil Deines Berufs findest Du am befriedigendsten?

Was ich am meisten schätze, ist die Möglichkeit, so viele verschiedene Menschen kennenzulernen, und die Tatsache, dass Portraits vielseitig einsetzbar sind, ermöglicht mir den Kontakt zu vielen verschiedenen Gruppen. In Berlin arbeite ich sowohl mit Künstlern als auch für Start-ups, Unternehmen, Freiberuflern oder Zeitschriften. Jeder Auftrag gibt mir die Möglichkeit, neue Orte und Gesichter zu entdecken.

Wie würdest Du Deine Kunst beschreiben?

In Bezug auf Portraits habe ich zwei Hauptansätze. Ich liebe cleane Studioportraits, die sich ganz auf die Person konzentrieren. Der zweite und von mir bevorzugte Ansatz ist das Fotografieren an Orten, an denen ich die Welt um die Person herum nutze, um eine Geschichte zu erzählen. Bei der Arbeit an meinen Reportagen für Zeitschriften habe ich gemerkt, dass mein filmischer Hintergrund mir sehr dabei geholfen hat, Geschichten in verschiedenen Umgebungen zu erzählen, Weitwinkelaufnahmen, Details und Nahaufnahmen zu verwenden, um eine Geschichte zu vervollständigen…

Außerdem habe ich im Laufe der Jahre viel über die Lichtführung gelernt, vor allem über die Verwendung von Tageslicht und die Einstellung von Studiolampen. Als Hauptfotografin des in LA/Berlin ansässigen Online-Kreativmagazins witness-this.com habe ich die großartige Möglichkeit, mit Musikern und Künstlern in Kontakt zu treten. Wir machen Features und Reportagen über ihre Arbeit. Bei dieser Arbeit habe ich absolute kreative Freiheit und kann neue Arbeiten für mein Portfolio produzieren.

Was inspiriert Dich kreativ?

Während meines Studiums entdeckte ich die Fotografie von Arnold Newman und war sehr fasziniert davon. Er hat eine Menge Künstler- und Prominentenportraits gemacht. Als ich mir seine Arbeiten ansah, kam ich auf die Idee, die Umgebung einer Person zu nutzen, um etwas über sie zu erzählen. Sein Stil hat mich sehr inspiriert. Ich liebe sein Zitat: „Wir fotografieren nicht mit unserer Kamera, sondern mit unserem Herzen und unserem Verstand.“

Wie arbeitest Du mit den Personen, die Du fotografierst? Wie sorgst Du dafür, dass sie sich wohlfühlen?

Ich kann nicht verallgemeinern, wie ich bei Shootings arbeite, denn das hängt immer sehr stark von der Situation und der Person ab. Ich denke, man muss als Portraitfotograf flexibel sein, um sich auf jemanden einstellen zu können, den man fotografiert. Wenn ich vor Ort arbeite, ist der Raum wichtig, ich tendiere dazu, die Person im Raum zu inszenieren. Diese Bilder plane ich im Voraus im Kopf und versuche, das gewünschte Foto während des Shootings umzusetzen, indem ich den richtigen Platz für die Person im Raum finde.

Bei Studioportraits, die sich mehr auf eine Person konzentrieren, führe ich immer ein Gespräch, um sie Person vergessen zu lassen, dass sie fotografiert wird, denn 99 % der Menschen, mit denen ich arbeite, sind nicht an Fotoshootings gewöhnt. Ich zeige ihnen zunächst die Umgebung, in der ich die Fotos machen möchte, spreche mit ihnen darüber, was sie tragen, und schlage ihnen vielleicht vor, ein anderes Outfit zu wählen. Die erste Runde von Fotos dient hauptsächlich der Entspannung der Person. Dann zeige ich ihnen die Bilder und spreche über Haltung und Gesichtsausdruck, damit die Person ein Gefühl dafür bekommt, wie sie auf dem Bild aussieht. Es geht auch darum, die Schokoladenseite des Gesichts einer Person zu finden. Ich halte das für eine sehr persönliche Sache. Nicht jeder mag sein Gesicht aus jedem Blickwinkel. Sich gemeinsam für eine Seite zu entscheiden, an der man im folgenden Shooting detaillierter arbeiten kann, ist sehr hilfreich, um am Ende einen zufriedenen Kunden zu haben, der sich auf dem Bild wiedererkennt.

Bei Reportagen beobachte ich meistens und lasse die Leute tun, was sie tun, ohne zu viele Ratschläge zu geben oder zu viel zu inszenieren. Im Allgemeinen sage ich den Leuten, die ich fotografiere, dass sie Posen finden sollen, in denen sie sich wohl und entspannt fühlen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das der beste Weg ist. Ich mag es nicht, den Leuten Posen zu geben, die am Ende unnatürlich aussehen. Wichtig ist die Balance zwischen Ratschlägen, was sie besser machen können, damit sie auf dem Bild gut aussehen, und nicht zu viel zu sagen. Sie in Posen zu drängen, in denen sie sich nicht wohlfühlen und die nicht zu ihnen passen, wäre kein Porträt mehr.

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Saskia Uppenkamp | Stills & Motion

Fotografin & Videografin
für Portrait, Businessfotos und Unternehmensfotografie

+49 177 2931309  | photo@saskia-uppenkamp.com