SO MANY WAYS – LUICA
26 Jahre, aus der Lübecker Bucht, Deutschland
„Im Van zu leben, bedeutet für mich Minimalismus. Ich brauche nicht viele Besitztümer. Freiheitsgefühl ist für mich, weniger zu haben.“
Luica – Guía de Isora, Teneriffa
26 Jahre, aus der Lübecker Bucht, Deutschland
Luicas Traum war es immer, Wellenreiten zu lernen. Schon während ihrer Schulzeit arbeitete sie als Windsurflehrerin, um Geld für einen Bus und ein Surfbrett zu sparen. Nach dem Abitur startet sie zu ihrer ersten Reise über Dänemark, Frankreich, Spanien, Portugal, bis auf die Kanaren. Dort blieb sie 6 Monate auf Teneriffa, verliebte sich ins Wellenreiten. Dann kehrte sie erst einmal nach Deutschland zurück, um ein Architekturstudium zu absolvieren. Der Reisevirus ließ sie aber nie ganz los. Wellenreiten und das Meer fehlten ihr. Nach dem Studium kaufte sie sich einen VW-Bus, baute diesen mithilfe ihrer Familie selbst aus, um nach Teneriffa zurückzukehren. Ihre Vorstellung war, dort zu leben, zu arbeiten und Wellen zu reiten.
Seit ihrer Kindheit fühlt Lucia sich mit dem Meer verbunden. Ihr Opa hatte ein eigenes Boot, die Familie verbrachte viel Zeit auf dem Meer. Diese Leben hat sie geprägt. Für sie ist das Leben im Van eine Möglichkeit direkt am Wasser zu sein und wann immer sie möchte zu surfen, ihr Happy Moment.
Nachdem der Van-Ausbau abgeschlossen war, packt sie ihre Sachen, verkauft alles, was sie nicht mehr benötigte, startete in Richtung Teneriffa. Allen ihren Besitz hatte sie in ihrem Bus. Ihr damaliger Freund, ein deutscher Surflehrer, der auf Teneriffa aufgewachsen war, begleitete sie. Als sie zwei Wochen auf der Insel waren, wurden sie von der Pandemie überrascht. Da Aufenthalte im Van während des Lockdowns verboten waren, kamen sie zunächst bei den Eltern ihres Freundes unter. Noch während des Lockdowns trennten sich beide. Luica blieb nichts anderes übrig, als in ihren Bus zu ziehen. Die Polizei drohte ihr mit hohen Strafen, wenn sie nicht sofort den Van verlässt.
Über Freunde fand sie eine kleine Wohnung in Las Americas, in der sie zwei Monate allein lebte, ohne Fernseher und Internetanschluss. Sie durfte nur einmal am Tag das Haus verlassen, um einzukaufen. Die Zeit allein war sehr hart für sie. Das Leben und die Freiheit im Van weiß sie dadurch jetzt noch mehr zu schätzen.
Seit einigen Monaten baut sie selbst aus einem alten Überseecontainer ein einfaches Tiny House. Der Gedanke, nach zwei Jahren im Van wieder eine eigene Dusche und eine Toilette zu haben, ist verlockend.