Gudrun Gnadenlos
Als Düsseldorfer Jung, mit Karneval im Blut, entdeckt Götz schon früh seine Liebe zu Frauenkleidern. Seine Eltern besaßen eine VHS-Kassette mit einer Show von Mary & Gordy, zwei Frauenimitatoren, wie es damals genannt wurde. Götz war fasziniert und schaute die Show immer wieder. Schon in der dritten und vierten Klasse verkleidete er sich zu Karneval als Mädchen.
Es verschlägt ihn, mit dem Wunsch Schauspieler zu werden, nach Berlin. Dieser Traum erfüllt sich nicht. Im Berliner ‚Hafen’, einer schwulen Tanzbar, arbeitet er als Barboy, hat erste Auftritte als Travestiekünstler und DJ, veranstaltet eine eigene Partyreihe.
Die Sehnsucht Schauspieler zu sein, verlagert Götz in die Travestie: Sich für kurze Zeit durch Makeup, Schmuck und Kostüm in einen Showstar zu verwandeln. Seine Drag Queen Gudrun Gnadenlos ist eine Mischung aus Trash & Comedy. Er liebt es, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, andere zu unterhalten und zum lachen zu bringen, die Begeisterung seiner Freunde, über die Unterschiedlichkeit von Götz und Gudrun. Travestie gibt ihm die Möglichkeit seine unterschiedlichen Seiten auszuleben: Der bodenständige und ruhige Götz oder die divenhafte, extrovertierte und schnippische Gudrun Gnadenlos.
Für Götz war die Travestie immer eher ein Nebenjob, er wollte Spaß auf der Bühne haben, sich aber nicht hauptberuflich in der Rolle der Drag Queen verlieren. In den letzten Jahren habe sich seine Auftritte auf Geburtstagspartys von Freunden, privaten Feiern und kleinen Events beschränkt. Seit kurzen hat er wieder zweimal die Woche Auftritte in einer Show der Kleinen Nachtrevue in Berlin.