SO MANY WAYS – TORSTEN

41 Jahre, aus Berlin, Deutschland

So Many Ways; Vanlife; 2022; Portugal; Teneriffa; travel; lifestyle; van; camper; lebensgeschichten; life stories; Saskia Uppenkamp; Portrait; Fotograf; Fotografin; Berlin; Friedrichshain; Studio; On Location; Reportage

„Ich habe gemerkt, wie wenig ich eigentlich brauche.“

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„Ich liebe es total in der Natur zu sein, wenn man im Camper wohnt. Ich bin ja die ganze Zeit quasi draußen. Ich wache morgens auf, mit den Vögeln. Ich könnte mir gar nicht mehr vorstellen, in der Stadt zu wohnen. Jeden Tag bin ich so dankbar, dass ich hier sein kann, diese Ruhe genieße und die Natur um mich herum. Einfach frei leben können.“

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Torsten – Vila Do Bispo, Portugal
41 Jahre, aus Berlin, Deutschland

Torsten lebt seit drei Jahren in seinem alten amerikanischen GMC von 1979. Er hat den Van gemeinsam mit seiner Ex-Freundin in Berlin gekauft, als Partymobil für Festivals oder um mal ein Wochenende ins Grüne zu fahren. Immer öfter, nach solchen Trips, hatte er das Gefühl, eigentlich keine Wohnung zu benötigen, er findet es viel schöner im Van, hat dort alles, was er braucht.

Als sich die beiden trennen, muss Torsten raus aus der gemeinsamen Wohnung. Eine bezahlbare Mietwohnung in Berlin zu finden, war zu dem Zeitpunkt schon schwierig. Er beschließt, komplett in das Wohnmobil zu ziehen, es einfach mal auszuprobieren. Das erste halbe Jahr im Van verbringt er in Berlin. Torsten ist DJ und hat eine Firma, über die er amerikanische Oldtimer für Hochzeiten und Filmdrehs vermietet.

Nach der Trennung geht es ihm nicht gut. Er kommt immer wenig mit dem trubeligen Leben in der Stadt zurecht. Er merkt, dass sein bisheriger Lebensstil, als DJ auf Festivals unterwegs zu sein, ihm nicht mehr guttut. Torsten beschließt, sich eine Auszeit zu nehmen, eine Tour mit seinem Van zu machen, um herauszukommen aus der gewohnten Umgebung.

Im November 2019 macht er sich auf in Richtung Südeuropa. Eigentlich plant er, nur ein halbes Jahr unterwegs zu sein. Kurz vor dem ersten Lockdown überquerte er die Grenze nach Portugal. Sein Plan ist es, surfen zu lernen. Vorher hatte er nie wirklich Zeit dafür. Auf seiner Route entlang der Küste Portugals trifft er viele Menschen, die, wie er, auf der Suche nach den schönsten Surfspots sind. Er findet viele neue Freunde. Torsten lässt sich treiben. Heute verbringt er die meiste Zeit im Süden Portugals, an der Spitze, wo Südküste und Westküste aufeinandertreffen. Mittlerweile fühlt er sich dort richtig zu Hause. Bis auf ein oder zwei Monate im Sommer sind die Surfbedingungen großartig.

Eigentlich ist er immer draußen. Er sucht sich ruhige Orte in der Natur, steht mit seinem großen Mobil nicht direkt auf den Parkplätzen an den Stränden, wo sich auch viele andere Camper aufhalten. Auf dem Gepäckträger des Campers hat er ein Moped dabei, mit dem er zum Surfen oder Einkaufen fahren kann. Der Van bleibt an dem versteckten Ort im Wald.

Seine Firma hat er mittlerweile aufgelöst, alle Autos verkauft. Durch das Geld aus den Verkäufen hatte er eine gute Basis, konnte es sich leisten, einige Zeit kein Geld zu verdienen. Jetzt arbeitet er wieder, macht das Booking für eine Firma, die Vans und Surfboards vermietet. Er kann aus seinem Mobil heraus arbeiten, dafür ist es egal, wo er gerade steht, er braucht nur eine Internetverbindung. Nebenbei baut er sich ein zweites Standbein auf, scoutet Locations für eine Schweizer Plattform, die Stellplätze für Camper anbietet, sozusagen ein Airbnb für Camper. Vans können für eine schmale Mark auf privaten Plätzen stehen, anstatt wild zu campen und Ärger mit der Polizei zu riskieren.

Torsten hat auf der Reise gelernt, in das Leben zu vertrauen, zu schauen, was es für ihn bereithält. Er kann sich nicht mehr vorstellen, wieder in einer Wohnung zu leben. Er braucht das Gefühl, die Natur um sich herum zu haben, keine Wände, ein besonderes Lebensgefühl für ihn. Sein Traum ist ein Stück Land in der Gegend, dort dann eine Community mit Gleichgesinnten aufbauen und eigen Projekte umsetzen. Gerade hätte er total Lust, im Winter eine eigene Sauna zu bauen.