SO MANY WAYS – BRIAN
31 Jahre, aus Barcelona, Spanien
„Jeder Van hat seine eigene Seele.“
Brian – Costa Del Silencio, Teneriffa
31 Jahre, aus Barcelona, Spanien
Der erste Corona-Lockdown durchkreuzte Brians Pläne, für einen längeren Roadtrip nach Mexiko zu reisen, um sich eine Auszeit nehmen. Er hatte gute Jobs als freier Editor und Motion Designer in der Werbeindustrie und ein Appartement in Barcelona. Allerdings fühlte er sich schon länger wie ein Goldfisch in einem Wasserglas, der immer im Kreis schwamm, als würde er jeden Tag denselben Film erleben. Die Pandemie zwang ihn, neu zu planen. Ein seltsames Gefühl, etwas bauen zu müssen, um sich ein Zuhause zu schaffen, beschlich ihn. Das Geld, welches er für seinen Trip nach Mexiko gespart hatte, steckte er kurzerhand in einen Van, den er plante selbst auszubauen.
Nach sieben Jahren in Barcelona, löste er seine Wohnung auf und zog mit seinen beiden Katzen zurück zu seiner Mutter auf das Land. Dort konnte er in Ruhe über mehrere Monate seinen Van in einer Garage ausbauen. Es gab kein klares Konzept für den Van, es war eine kreative Reise. Anders als bei Brians eher geistigen Arbeit in der Filmbranche konnte er hier mit seinen Händen etwas Neues erschaffen. Als Baumaterialien nutzte er Holzreste, die er überall zusammen sammelte und wieder verwendete. Im Van steht auch jetzt noch eine Kiste mit kleinen Holzstücken, die er gefunden hat. Manchmal entdeckt er Monate später eine Stelle, an dem er das eine oder andere Stück verbaut. Die Arbeit ist nie beendet, es bleibt ein kreativer Prozess. Dies macht seinen Van so besonders.
Brian reist mit seinem Kater Nolan. Seine zweite Katze wollte sich nicht so recht an das Leben im Van gewöhnen, also musste sie bei Brians Mutter zurückbleiben. Die Entscheidung für ein Leben im Van zwingt Brian dazu, aus seiner Komfortzone auszubrechen, neue Dinge zu probieren, sich zu trauen. Die Reise hat seinen Horizont erweitert. Begegnungen mit Menschen und die neuen Möglichkeiten lassen ihn oft sprachlos zurück. Er spürt eine ganze Bandbreite an neuen Emotionen, die er so aus seinem Leben in der Großstadt nicht kennt.
Sein Traum für die Zukunft ist es, auf einem Waldgrundstück ein eigens kleines Holzhaus zu bauen und dort zu leben.