How To Travel Lightly – Mein Reisefotoequipment
Jedes Jahr nehme ich mir bewusst längere Auszeiten, in denen ich reise. Solche Trips sind für mich kein reiner Entspannungsurlaub. Abseits der normalen Fotojobs, für die ich in Berlin gebucht werde, arbeite ich an freien Projekten. Ich suche Geschichten. In den Sommermonaten bin ich mit meinem Camper unterwegs. In den Wintermonaten dann allerdings auch mal mehrere Monate außerhalb Europas, ohne den Komfort, alle meine Dinge einfach in meinen Van laden zu können. Hierbei ist es für mich essenziell wichtig, mein Kameraequipment so kompakt und handlich wie möglich zu halten. Ganz im Gegensatz zu dem Haufen an Zeug, das einen ganzen Transporter füllen kann, wenn ich für ein großes Shooting gebucht werde.
In den letzten zwei Jahren habe ich meine alten klobigen Spiegelreflexkameras mit den doch sehr schweren Objektiven komplett gegen die Nikon Z-Serie getauscht. Auf Reisen begleitet mich aber nur die Z6II mit meinem Reisezoom, dem Z24-70 mm/4 sowie mein Z85 mm/1.8 für Portraits. Neben der Fotografie wird auch Bewegtbild immer wichtiger für mich. Letztes Jahr habe ich, mit einem Rucksack voll Equipment, in Portugal und auf Teneriffa mein Multimedia Projekt ‚SO MANY WAYS – VANLIFE STORIES‘ fotografiert und gefilmt. Hier ein paar Gedanken, was für mich die wichtigen Aspekte für mein Reisesetup sind.
Ein geringes Packmaß und Leichtigkeit sind mir besonders wichtig, da die erste Hürde am Flughafen genommen werden muss. Bei Langstreckenflügen ist das Maximalgewicht des Aufgabegepäcks meistens bei 25 kg plus ein Handgepäck mit ca. 8 kg. Da muss neben dem Fotoequipment auch noch Platz für meine persönlichen Dinge sein, die ich für zwei bis drei Monaten benötige. Einen Koffer voll mit Equipment ist also keine Option. Meine Kamera und Objektive reisen immer im Handgepäck, wobei die weniger teuren Dinge, wie Stative oder auch Aufsteckblitz durchaus in meinem Aufgabegepäck landen.
Ich nutze keinen Fotorucksack, sondern habe mir ein Tascheneinsatz gekauft, der genau in meinen privaten Rucksack passt, in dem meine Kamera und Objektive sicher verwahrt sind. Dem Rucksack sieht man von außen nicht an, welchen Wert er beinhaltet. Ich mag diese Unauffälligkeit. Bei Bedarf nehme ich den Einsatz einfach heraus und geh mit dem Rucksack an den Strand. Auch vor Ort bei der Arbeit hat ein leichtes Setup so seinen Vorteil, wenn ich alleine arbeite. Ich möchte mich nicht durch schweres, unhandliches Equipment einschränken. Alles, was ich für meine freien Projekte benötige, kann ich auch an mir tragen, damit wandern oder auch auf einem Roller fahren.
Ein Carbon-Reisestativ, gerade mal 1 kg leicht, gehört ebenfalls ins Gepäck. Zugegebener Weise ist das Stativ nicht so stabil wie mein großes Gitzo-Carbonstativ, welches ich bei Jobs in Berlin einsetze, aber es erfüllt seinen Zweck sowohl für Foto- als auch Videoaufnahmen.
Bei meinem letzten großen Projekt waren, neben den Fotos, Videoaufnahmen ein wichtiger Teil und dazu gehört auch ein guter Originalton. Ich wollte mich nicht auf das integrierte Mikrofon der Kamera verlassen, habe ich mir zwei unterschiedliche Rode Mikrofone zugelegt. Bei Interview-Settings nutze ich das Rode Wireless Go mit einem Funksender und Empfänger, dazu ein kleines Lavaliermikro, welches ich an den Sender stecken kann. Dieses lässt sich unauffälliger am Interviewpartner anbringen, als den Sender direkt an den Kragen zu stecken. Für Schnittszenen oder spontane Gespräche habe ich ein Rode Videomic Go direkt auf der Kamera am Blitzschuh montiert.
Je nachdem, in welches Land ich reise und was ich plane, packe ich auch meine DJI Mavic Air 2 ein. Gerade für Landschaftsaufnahmen und Videos oder auch für einen Perspektivwechsel bei einer Reportage finde ich Drohnenaufnahmen nach wie vor spannend.
Für die seltenen Fälle, dass ich bei meinen Reportagen doch mal mehr Licht benötige, habe ich einen Nikon SB900, einen kleinen faltbaren Durchlichtschirm sowie ein leichtes Lichtstativ, dass genau in meine Reisetasche passt, dabei.
Mein Reisefotoequipment macht für mich den Unterschied. Früher habe ich die schweren Kameras erst gar nicht mitgenommen, weil sie mich in meinen Aktivitäten einschränkten. Jetzt kann ich mich entspannt auf mein Projekt und die kreative Arbeit konzentrieren, bleibe flexibel ohne dabei Kompromisse bei der Qualität der Aufnahmen zu machen.